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Holliger U2

Sechs Baufelder, sechs Genossenschaften, eine Vision: zusammen preisgünstigen und nachhaltigen Wohn- und Lebensraum in einer lebendigen, gemeinschaftlichen Siedlung in Bern zu schaffen. In der Wahrnehmung und Verortung des Hauses als Wohnort einer Nachbarschaft, erachten wir sowohl die Qualitäten des partizipativen Arealhofes, wie auch die bestehende Quartierstrasse und die Weite hin zum Steigerhubel als gleich gewichtete Standortqualitäten. Sie determinieren und prägen das Wohnumfeld massgeblich. So soll das Haus bereits in seiner Grundveranlagung diese sowohl geografisch, wie auch programmatisch differenzierten Gegebenheiten aufnehmen und verbinden. So werden jeweils zwei Zugänge auf dem Arealhof zweien auf die Quartierstrasse gegenübergestellt. Analog zu den Zwischenräumen hin zu den benachbarten Baufeldern wird der Niveausprung mittels einer Aussentreppe überwunden.

Zwei Vertikalerschliessungen sind präzise an die beiden Durchwegungsachsen angelegt und durch eine mittig liegende Dritte ergänzt. Die Treppenhäuser sind so organisiert, dass sie in der Regelstruktur jeweils vier Wohnungen pro Geschoss erschliessen. In den bodennahen Regionen im Sockel- Erd- und ersten Obergeschoss wird die typologische Struktur zusätzlich um Maisonett-Wohnungen erweitert. Die Regelstruktur zeichnet sich in ihrer Rigidität insbesondere durch den grossen Flexibilitätsgrad aus. So kann mit diesem einen Wohnungstyp durch Zu- und Wegschalten von Zimmern zwischen Ein- und Fünfzimmerwohnungen variiert werden. Nebst der Regulierung von Öffentlichkeit, vermögen den Wohnungen vorgelagerte Schwellenräume den nachbarschaftlichen Begegnungen Raum zu geben. Diese Qualität von Aussenräumen ist mit dem Vorgarten des Stadthauses vergleichbar: Sie ist klar zugeordnet, besitzt aber einen hohen Grad an Kollektivität. Die Verknüpfung von Durchwegung und Hofbildung in Kombination mit der Erschliessungsführung bis zur Adressierung der einzelnen Wohnungen soll einen guten Nährboden für eine befruchtende Nachbarschaft schaffen.

Projekt
2. Preis, selektiver Wettbewerb, genossenschaftlicher Wohnungsbau

Ort
Bern, BE

Wettbewerb
2019

Team
Patrick Jaeger, Ariel Koechlin, Matthias Bill, Rino Buess, Lucie Alioth